Wassermann
Das Sternbild
Den Wassermann sieht man am besten zwischen August und November, er ist also ein Herbststernbild. Relativ groß, ist er dennoch eher schlecht zu erkennen, da er aus lichtschwachen Sternen besteht. Interessant ist, dass ihm trotzdem als einem der ältesten Sternbilder viele Generationen Bedeutung verliehen haben. So stand er früher für die Regenzeit. Der Wassermann ist als Sternbild auch eines der Tierkreiszeichen und hat somit astrologische Bedeutung.
Sichtbarkeit und Ort
Aquarius steht auf einer Breite von 65° Nord bis 87° Süd. Sichtbar ist er von Juni bis Januar, am besten zu sehen von August bis November. Der Wassermann südlich von Pegasus leuchtet umgeben von weiteren Wasser-verwandten Sternbildern in guter Nachbarschaft: Fisch, Walfisch, Delfin und Südlicher Fisch finden sich in seiner Nähe. Seine Nachbarn sind außerdem Pegasus, Füllen, Adler, Steinbock und der Bildhauer. Sein hellster Stern ist Beta Aquarii - der arabische Name Sadalsuud bedeutet übrigens „Glück des Glücks“. Alpha Aquarii leuchtet als zweithellster Stern des Sternbildes Wassermann oder Aquarius mit einer 6.000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne noch immer sehr hell. Dies macht die enormen Distanzen zur Erde klar: Trotz hoher Strahlkraft erkennen wir den Wassermann mit bloßem Auge relativ schlecht. Der Wassermann gehört zu den Sternbildern der Ekliptik.
Geschichte und Mythologie
Im Altertum hatte der Wassermann kalendarische Bedeutung, und auch heute noch kennen wir ihn als „Aquarius“ aus dem Musical „Hair“: Für die Blumenkinder hatte der Beginn des Zeitalter des Wassermannes astrologische Bedeutung, denn der Frühlingspunkt begann etwa in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts in den Wassermann zu wechseln (wobei dieser Wechsel noch nicht abgeschlossen ist). Vom mythologischen Wassermann gibt es je nach kulturellem Hintergrund verschiedene Geschichten zur Namensgebung. Eine erzählt von Deukalion (dem Sohn von Prometheus), welcher die Sintflut überlebte. So soll er zum Stammesvater der Menschen geworden sein. Deukalion widerstand mit seiner Frau Pyrrha in einem selbst gebauten Boot der Sintflut Zeus', die dieser zur Vernichtung der sündigen Menschen schickte – nach neun Tagen und Nächten landeten die beiden am Berge Parnass.Aus Steinen, die Deukalion und Pyrrha hinter sich warfen, entstanden neue Menschen. Die beiden folgten der Anweisung eines Orakelspruches. Die griechische Mythologie erzählt hier also eine ähnliche Geschichte wie die christliche Bibel. Man kann im Wassermann jedoch auch den Gründer Athens (Kekrops I.) oder Zeus' Mundschenk Ganymed lesen.