Winkelmaß

Sternbild am:
Südhimmel
Sichtbarkeit:
nicht sichtbar
Max. Gesamthelligkeit:
4,02 mag
Fläche:
165 deg
Rektaszenzion:
15h 12m 14s bis 16h 36m 08s
Deklination:
-60° bis -42°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
γ² Normae
Winkelmaß

Das Sternbild

Das Sternbild Winkelmaß ist insgesamt sehr lichtschwach und hat eine wechselvolle Geschichte durchlaufen, in der seine Grenzen und auch sein Name nicht immer klar definiert waren. Obwohl unscheinbar, ist es dennoch Heimat der Milchstraße, die ihrerseits eine Anzahl spannender Untersuchungsobjekte rund um das Winkelmaß mitbringt, so etwa Gasnebel, Kugelsternhaufen und auch offene Sternhaufen. Diese Arten von Objekten fasste Messier in seinem Katalog nebliger Objekte zusammen. Sehr umfangreich ist der nach dem Sternbild benannte Norma-Galaxienhaufen. Die Milchstraße selbst gehört zum Virgo-Galaxienhaufen, und im Norma-Haufen finden wir den Großen Attraktor, auf den unser Haufen zustrebt.

Sichtbarkeit und Ort

Bei uns ist das auf 30° Nord bis 90° Süd verortete Winkelmaß nicht sichtbar. Seine Nachbarn (mit denen es auch einige Sterne hin und her tauschte) sind der Skorpion, der Wolf, der Zirkel, das Südliche Dreieck und der Altar. Die Form des Winkelmaßes ist fünfeckig und ähnelt fast einem abstrahierten Edelstein. Leider ging diese schöne Form durch die Zuordnung einiger Sterne zum Skorpion wieder verloren.

Geschichte und Mythologie

Winkelmaß und Lineal waren seit alters her wichtige Utensilien der Seefahrer, und so sollten diesem im Sternbild Norma ein Denkmal gesetzt werden. Dafür verantwortlich ist der Franzose Lacaille, der es, auf seine beiden Komponenten Bezug nehmend, „Norma et Regula“ taufte. Auch Lineal ist deshalb als Name geläufig. Lacaille war bekannt dafür, die von ihm definierten Sternbilder nach technischen Errungenschaften zu nennen. Herangezogen wurden übrigens lichtschwache Sterne aus anderen Sternbildern, nämlich des Altars und des Löwen. Später wiederum verlor Norma wieder Sterne, nämlich an den Skorpion (1930 durch die Internationale Astronomische Union), und so ist das Sternbild in der Form, die sich uns heute darstellt, nur junge 80 Jahre alt.