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Das letzte mal habe ich über Sternbilder geschrieben, da dachte ich mir: Am wichtigsten ist es ja zunächst einmal, sich am Nachthimmel zu orientieren. Wer wie ich öfters mal spät abends nach Hause kommt (aber vorher weder Sternkarte noch Software hatte), kennt zwar vielleicht einige der „leuchtenden Wegmarken“, aber dennoch fehlte grundsätzliches Wissen, um das Gesehene auch einzuordnen. Daher habe ich mich inzwischen ein wenig informiert, um mich am Nachthimmel zu orientieren. Am wichtigsten ist zunächst mal eine lichtarme Umgebung, denn die Lichter der Stadt überblenden nicht nur im Nahbereich den Himmel, sondern oft stehen auch ganz schlicht ein paar Häuser im Weg, wenn man den Horizont ausfindig machen will. Denn die meisten Sterne (bis auf einige, die man zirkumpolar nennt, weil sie nur um den Himmelspol kreisen) gehen, ebenso wie die Sonne am Tag, im Laufe der Nacht auf und wieder unter.

 

Es macht bei der Orientierung also Sinn, sich entweder an stets sichtbar Sterne zu halten oder aber genau zu wissen, zu welcher Jahres- und außerdem Nachtzeit man welches Sternbild wo sieht. Wichtig ist außerdem Kenntnis über die Himmelsrichtungen. Hier hilft uns ein bekannter heller Stern: der Polarstern. Der steht nämlich am sogenannten Himmelsnordpol, und um ihn kreisen die Gestirne – das heißt, natürlich kreisen in Wirklichkeit wir auf der Erde. Der Polarstern ist im Vergleich mit anderen Sternen vielleicht nicht besonders hell, aber in seiner Umgebung der hellste Stern. Für die meisten leicht auffindbar ist hingegen der Große Wagen, der übrigens nur ein Teil des Großen Bären ist. Hat man ihn gefunden, so verlängert man die beiden „Hinterräder“, also die Sterne gegenüber der Deichsel Richtung Himmel, so trifft man auf den Polarstern. Gegenau gegenüber mit der gleichen Methode findet man übrigens das Himmels-W, den meisten eher als Cassiopeia bekannt. Dieses W ist für die meisten schnell zu finden, und sein mittlerer Stern zeigt ebenfalls auf Polaris.

 

Wenn wir den Norden bestimmt haben, wissen wir nun auch, wo Süden ist: nämlich in unserem Rücken, rechts folglich Osten und links Westen. Ausgehend vom Nordstern kann man nun nach weiteren Sternbildern suchen. Übrigens kann man mit Polaris umgekehrt auch die eigene Position auf der Erde bestimmen (was Seefahrer Jahrhunderte lang taten): Stünde Polaris genau über uns, so wären wir am Nordpol (das würden wir allerdings auch schon vorher aufgrund der Kälte bemerken). Wäre er dagegen knapp am Nordhorizont, so wären wir am Äquator. Auf der Südhalbkugel sieht man ihn natürlich nicht, dafür steht dann dort das Kreuz des Südens. Wie ihr seht, kann Polaris nur ein Einstieg in die Orientierung am nächtlichen Himmel sein. Wer mehr erfahren möchte, kann sich auf interessanten Seiten von Vereinen wie der Astroszene informieren – hier gibt’s Informationen, Foren und Buchtipps. Viel Spaß beim Nachtwandern!