Fast jeder kennt eines oder mehrere beim Namen, und das Wissen um Sternbilder wird immer dann hervorgeholt, wenn man beim nächtlichen Spaziergang jemanden beeindrucken möchte. Aber auch Kindheitserinnerungen erzählen oft von Sternbildern.
Die meisten können die Cassiopeia noch finden, weil ihr W oder M so markant aussieht, den großen Bären kennt man meist als Großen Wagen mit langer Deichsel und der Nordstern leuchtet als Polarstern den Weg zu diversen Sternbildern. Während viele die Namen noch aus ihrer Erinnerung kramen oder altes Kindheits-Planetariums-Wissen reaktivieren können, sieht es bei den Geschichten um die Sternbilder meist eher dürftig aus. Dabei gibt es um die meisten Sternbilder sogar mehrere spannende Geschichten und Mythen.
Die meisten Sternbilder waren bereits mehreren antiken Kulturen bekannt, und beileibe nicht nur der griechischen Hochkultur, die ja auch schon Astronomen wie Ptolemäus hervorbrachte. In vielen Sternbildern wurden von jeher die selben Tiere oder Wesen erkannt. Hin und wieder zählte man Sternbilder zusammen, die später wieder als separate Figuren verzeichnet wurden. Auch die Sternnamen variierten, denn antike und neuzeitliche Astronomen gaben den Sternen manchmal verschiedene Namen.
Die Sternbilder stellen einen Bereich dar, in dem sich Astronomie und Astrologie vermischen. Denn während zunächst die genaue Kenntnis von der Position der Sterne vonnöten war, um ein Sternbild überhaupt als fixe Konstellation zu erkennen, erfolgte die Deutung um die Figur am Himmel dann im Rahmen mythischer und religiöser Geschichten. Generell kann man sagen, dass die Sternbilder die Dualität des Lebens auf der Erde widerspiegeln: Auf der Erde wie am Himmel findet man tragische neben schönen, traurige neben seligen Geschichten. Laut Mythos wurden die Figuren etwa griechischer Sagen entweder als Strafe für unflätiges Benehmen an den Himmel versetzt – oder aber als Belohnung, um ewiges Leben zu erlangen und für immer mit dem oder der Geliebten zusammen zu sein. Das ist etwas, was wir alle uns im Innersten wünschen – und deshalb sehen die Menschen wahrscheinlich schon immer sehnsuchtsvoll zum Himmel hinauf.